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© Balli Baldauff 2024
Musician & Recording Studio
Studiobühne
journal.lu - 26.10.2014
Säit 1 / 2
Balli Baldauff hat das gesamte Album in seinem Heimstudio eingespielt Foto: Didier Sylvestre
ÜBERSYREN
PATRICK VERSALL
Kabarettmusiker Balli Baldauff hat seine lange Karriere
auf eine Platte gepackt
Die neue Platte „De frustréierte Cabaretsmuseker“ hätte einen kleinen Aufkleber mit der
Aufschrift „100 Prozent Balli Baldauff“ verdient: Von den Liedtexten einmal abgesehen
stammt alles auf der Scheibe aus der Feder des luxemburgischen Musikers und Komponisten
Balli Baldauff, der seit über 40 Jahren die Musik für Kabarettstücke schreibt und alles andere
als frustriert ist über die Rolle, die er besetzt. Der Titel der 25 Titel umfassenden Anthologie
ist eher selbstironisch gemeint und verweist auf eine Rolle, in der Baldauff vor einem
Vierteljahrhundert in der „Nuits des Cabarets“ im Kapuzinertheater zu sehen war. Die Texte
stammen u.a. von Jemp Schuster und Josy Braun. Baldauff hat nicht nur alle Titel selbst
komponiert und in seinem eigenen Heimstudio eingespielt, bzw. eingesungen, sondern auch
die gesamte Produktion aus der eigenen Tasche finanziert. Er trage alleine das finanzielle
Risiko, erwidert er auf die Frage, ob er Subventionen für die Produktion beantragt habe.
Ein Jahr lang wurde an der Platte gearbeitet, erklärt Baldauff, während er ganz gemächlich
durch ein längliches Zimmer im Untergeschoss seines Einfamilienhauses schreitet. „Vielleicht
sind es aber doch eher zwei Jahre gewesen“, korrigiert er sich. Kunstvoll gestaltete Plakate
von Kabarett- und Theaterproduktionen hängen an den Kellerwänden und verwandeln so den
spärlich eingerichteten Raum in eine Zeitreisekapsel, die seine Insassen durch die
luxemburgische Theater- und Kabarettgeschichte transportiert. Ja, die Idee seine
Kompositionen auf Platte zu pressen habe schon länge in ihm geschlummert, erzählt Baldauff,
der heute regelmäßig seine Kollegen des „Kabarä Feierstëppler“ in seinem Haus proben lässt.
Tipps von Exemo
Baldauff steigt die Treppen hoch ins zweite Obergeschoss und nimmt in seinem kleinen
Tonstudio hinter Rechnern und Reglern Platz. „Kein ganz modernes Studio“, erklärt er
schmunzelnd. Hier hat er nicht nur die älteren Titel umarrangiert und neu eingespielt, sondern
auch vier bisher unveröffentlichte Stücke aufgenommen, die er für die Feierstëppler
komponiert hat und die es auf die Platte geschafft haben. Bei Kabaretttiteln sei es wichtig,
dass der Hörer, auch auf der Platte, die Texte gut verstehe, unterstreicht Baldauff, während er
sich entspannt in seinem Arbeitsstuhl zurücklehnt.
Wertvolle Tipps für die Produktion holte er sich bei einem ganz Jungen der luxemburgischen
Musikbranche: Jonathan Reichling aka Exemo. „Als ich alle Titel eingespielt hatte, bat ich
Jonathan sich die Stücke anzuhören und mir Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten.“
Bei Baldauffs aktuellem Werk handelt es sich um eine der wenigen luxemburgischen Platten
mit Kabaretttiteln, die je veröffentlicht wurden. Somit ist „De frustréierte Cabaretsmuseker“
nicht nur eine Art Gedächtnisstütze für den Komponisten - „Dank der CD weiß ich stets, was
ich in den letzten Jahren gemacht habe“ -, sondern auch ein musikalischer Zeitzeuge.
„De frustréierte Cabaretsmuseker“ kann man auf der Internet-seite des Künstlers
erwerben oder überall dort, wo das
„Kabarä Feierstëppler“ seine Zelte aufschlägt - www.balli.lu.